Wie man in Deutschland Schriftsteller wird

Wie man in Deutschland Schriftsteller wird
Wie man in Deutschland Schriftsteller wird

Die Deutschen lieben es zu lesen. Dies wird nicht nur durch subjektive Beobachtungen, sondern auch durch trockene Statistiken bestätigt. Deutschland hat einen der größten Buchmärkte der Welt. Nach Angaben der Gesellschaft für Konsumforschung gab es im Jahr 2019 mindestens 28,8 Millionen Buchkäufer. Die meisten von ihnen bevorzugen gebundene Bücher. E-Books werden von weniger als einem Viertel der Deutschen gelesen, eine Zahl, mit der sich Deutschland stark von anderen europäischen Ländern unterscheidet. Auch die beliebteste Art, Bücher zu kaufen, hat sich seit Jahrzehnten nicht verändert. Selbst im Jahr 2020 werden trotz der Coronavirus-Beschränkungen 46 % des Gesamtumsatzes im Buchhandel und nur 20 % im Online-Handel erzielt.

An Angeboten für Leser mangelt es nicht. Vielmehr ist das Gegenteil der Fall. Im Jahr 2019 wurden in Deutschland mehr als 80.000 neue Bücher veröffentlicht. Etwa 30 % davon waren Belletristik, wie z. B. das die unendliche geschichte buch. Das ist eine enorme Zahl: Die Branche spricht seit langem von Überproduktion und der Notwendigkeit, die Zahl der Titel zu reduzieren. Viele Bücher verkaufen sich nicht und bringen weder den Autoren noch den Verlegern Einnahmen. Unter diesen Umständen wird es für die Schriftsteller immer schwieriger, sich zu profilieren. Dies gilt insbesondere für aufstrebende Autoren: Die Verleger wollen das Risiko einfach nicht eingehen.

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Wie man sich einen Namen macht

Autorinnen und Autoren, die sich auf diesen schwierigen Weg begeben, haben drei Möglichkeiten. Sie können es auf die altmodische Art machen und das Manuskript selbst an den Verlag schicken. Das ist bei den meisten jungen Schriftstellern immer noch der Fall. Leider ist die Wahrscheinlichkeit einer positiven Antwort gering. Im Jahr 2012 berichtete die Deutsche Welle, dass rund 98 % aller von deutschen Redakteuren eingesandten Manuskripte abgelehnt werden. Die Verlage nehmen jedes Jahr mehr Aufträge an: Die Verbreitung der E-Mail hat dazu geführt, dass ein Manuskript und ein Anschreiben in nur wenigen Minuten verschickt werden können. Buchmarktexperten raten Debütanten, sich auf mittlere und kleine Verlage zu konzentrieren - sie sind eher experimentierfreudig. Große Verlage planen in der Regel ein oder zwei Jahre im Voraus und bevorzugen die Zusammenarbeit mit etablierten Autoren.

Die zweite Möglichkeit ist, sich an eine Literaturagentur zu wenden. Dies ist ein relativ neues Format in Deutschland. Bis Ende der 1980er Jahre arbeiteten Literaturagenten nur mit ausländischen Schriftstellern zusammen, die Übersetzungen ihrer Werke in westdeutschen Verlagen veröffentlichen wollten. Doch allmählich gewann das "amerikanische Modell" an Popularität: In den Vereinigten Staaten hat fast jeder Autor, der etwas auf sich hält, einen Agenten.

Es ist allerdings nicht so einfach, die Aufmerksamkeit einer guten Literaturagentur zu gewinnen. Erstens hat jeder seine eigene Spezialisierung: Einige arbeiten nur mit Sachbüchern, andere nur mit Belletristik. Zweitens wird ein Vertrag mit einem Autor nur dann unterzeichnet, wenn der Agent in dem Manuskript ein kommerzielles Potenzial sieht. Nach der Unterzeichnung aller Dokumente wählt die Agentur selbst den Verleger des Schriftstellers aus und wird zum Vermittler in der Kommunikation zwischen den beiden. Diese Dienste werden selbstverständlich großzügig vergütet. Die Agentur erhält zwischen 15 und 20 Prozent der Einnahmen des Autors.

Der Preis des Erfolgs

Für einen erfolgreichen Schriftsteller scheint es einfach zu sein, diesen Anteil zu verteilen. Dies ist jedoch ein Irrglaube. Verschiedenen Quellen zufolge leben in Deutschland zwischen 100 und 200 Menschen von einem literarischen Einkommen. Alle anderen brauchen zusätzliche Arbeit, um über die Runden zu kommen. Im Jahr 2010 schätzte der Sozialfonds für Kreativschaffende das Durchschnittseinkommen von Schriftstellern und Dichtern im Land auf 13 588 Euro pro Jahr oder 1 132 Euro pro Monat (vor Abzug von Steuern und Abgaben). Zum Vergleich wurden andere Berufe angeführt: Ein Facharzt kann mit 5.100 Euro rechnen, ein Fleischer mit 2.209 Euro.

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